Traditionell nutzt die SPD-Stadtratsfraktion die sitzungsfreie Zeit in den Sommerferien dazu, sich über bestimmte Entwicklungen in der Stadt vor Ort ein Bild zu machen. Einer der ersten Ortstermine führte die Fraktion in diesem Jahr in das Entsorgungszentrum der ASO in Pennigbüttel. Vor allem die Planungen des Landkreises und der ASO für eine ökologisch hochwertige und nachhaltige Bioabfallverwertung hatten die Neugier und das Interesse der SPD-Politiker geweckt. Von ASO-Geschäftsführer Christof von Schroetter erfuhren sie aus erster Hand wie man zukünftig die im Bioabfall steckende Energie nutzen und dadurch zugleich die Belastung der Atmosphäre mit den extrem klimaschädlichen Gasen Kohlendioxyd, Methan und Lachgas vermeiden kann. In einem Gemeinschaftsprojekt mit den Landkreisen Verden und Cuxhaven sowie mit der Stadt Cuxhaven soll im Gewerbepark an der A 27 eine Anlage errichtet werden, mit der aus den in den drei Landkreisen und der Stat Cuxhaven anfallenden Bioabfällen Bio-Erdgas und Bio-Wasserstoff gewonnen wird. Regelrecht begeistert waren die SPD-Vertreter von der Vorstellung, dass zukünftig mit Brennstoffzellen ausgerüstete Müllsammelfahrzeuge den aus den mit diesen Fahrzeugen eingesammleten Bioabfällen gewonnenen Wasserstoff als Antriebsenergie nutzen können. „Das ist Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im besten Sinne“, konstatierte Ratsherr Niels Meyring.
Mit der Vergärung der Bioabfälle wird aber nicht nur Energie gewonnen. In der sich daran anschließenden Nachrotte, die in der bereits vorhandenen Rottehalle in Pennigbüttel erfolgen soll, entsteht am Ende des Prozesses hochwertiger Kompost, der sich hervorragend für den Einsatz im ökologischen Landbau eignet.
Die von Ratsherr Stephan Dickel aufgeworfene Frage, ob der Betrieb der Anlage nicht zu einer starken Zunahme des Lkw-Verkehrs führe, konnte ASO-Geschäftsführer von Schroetter dahingehend beantworten, dass die Anlieferung aus den beiden benachbarten Landkreisen, die über die nahe gelegende A 27 erfolge, werktäglich 3 bis 4 Lkw-Fahrten erfordere.
Die SPD-Ratspolitiker bewerten das von der ASO initiierte Projekt durch und durch als positiv. Wichtig sei, dass die Bioabfallbehandlung in kommunaler Hand durchgeführt werde. Denn das Ziel, eine ökologisch hochwertige Bioabfallverwertung bei weiterhin niedrigen Gebühren sicherzustellen, kann nach Überzeugung der SPD-Fraktion nur so gewährleistet werden.
Zum gemütlichen Ausklang des ASO-Besuchs gab es bei Tim Jesgarzewski Leckeres vom Grill, was bei kühlen Geträönken und guter Laune zu weiterer angeregter Unterhaltung der Genossinnen und Genossen beitrug. Insgesamt wieder eine gelungene Veranstaltung!