Unter dem Titel #zugehört sind Zweierteams aus Jusos und SPD-Stadtratsmitgliedern bereits 2017 im Stadtgebiet Lintel losgezogen, haben bei den Bürger*innen geklingelt und gefragt, welche Verbesserungen sie sich für die Stadt und ihren Ortsteil wünschen würden. Diese Wünsche wurden dann an Sie überreicht. Gemeinsam mit der SPD-Stadtratsfraktion wurden schon viele dieser Belange umgesetzt. Nur ein paar erfolgreiche Ergebnisse des letzten Projekts stellen der neue Spielplatz in der Berliner Straße, der Ausbau der Parkplätze im Wohngebiet „Wienbeck“ oder ein Pfeiler dar, der nun die Feuerwehrzufahrt zwischen der Ritterhuder- und Leipziger Str. von parkenden Autos freihält.
Auch im letzten Sommer sind die Genoss*innen wieder losgezogen, um Bürger*innen zuzuhören. Da es schlussendlich das Ziel sein soll mit dem Projekt einmal ganz Osterholz-Scharmbeck zu erreichen, ging es dieses Mal in einen anderen Teil der Stadt: Die vier Wohngebiete Klein Korea, Käthe-Kollwitz-Straße/Raaland, Buschhausen und Innenstadt/Bahnhofstraße. Die Anliegen der Einwohner*innen wurden von SPD und Jusos aufgenommen und zusammengetragen. Schon im Dezember war das Gespräch geplant, doch aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen konnte es erst kürzlich stattfinden. In Form eines Briefes stellten Kristin Lindemann (Vorsitzende SPD Osterholz-Scharmbeck), Frederik Burdorf (Juso Vorsitzender Kreis Osterholz) und Werner Schauer (Fraktionsvorsitzender SPD-Stadtratsfraktion) die Belange der Bürger*innen am 03.06 Bürgermeister Torsten Rohde vor und forderten diesen auf, sich dafür einzusetzen.
Unter anderem waren die Wünsche in den Wohngebieten Reparaturen von maroden Bänken, die Behebung von Schäden in Fußwegen und Straßen, die Steigerung der Grünpflege und die Gestaltung sicherer Wege zur Grundschule und Kita in Buschhausen.
Die meist genannten Themen waren jedoch die Innenstadt und die Infrastruktur in Osterholz-Scharmbeck. Viele Bürger*innen machen sich Sorgen um die Zukunft und Gestaltung der des Stadtzentrums, denn der Leerstand lädt nicht gerade zum verweilen und bummeln ein. Die Osterholz-Scharmbecker*innen wünschen sich eine lebhafte Innerstadt, die attraktiv für Geschäfte und gleichzeitig alle Generationen ist. Hundebesitzer*innen erhoffen sich zudem ein zur Verfügung stellen von Hundekotbeuteln im Innenstadtbereich. Hinsichtlich der Infrastruktur lag aber auch gerade auf dem Ausbau der Radwege ein großer Fokus. Eine klare Beschilderung, der Bau von Radtrassen und die Regelung der Gefahrensituation in der Bahnhofstraße seinen dringend nötig. Auch die Anpassung und höhere Frequentierung des ÖPNVs stellt eine zentrale Forderung vieler Pendler*innen dar.
Während des Treffens wies Vorsitzende Kristin Lindemann besonders beharrlich auf einen Aspekt hin: „Alle Themen sind wichtig, aber besonders hat mich die Leidenschaft einer älteren Dame beeindruckt, die die Bepflasterung vor dem jüdischen Mahnmal in der Innenstadt beklagte. Sie und ihre Bekannten können den Fußweg vor dem Mahnmal aufgrund dessen Unebenheit nicht mit ihren Rollatoren überqueren und müssen jedes Mal Angst haben, zu fallen. Für mich ist dies ein typisches Beispiel, warum das Projekt so wichtig ist. Ich als junger Mensch ohne Rollator hätte die Problematik nicht wahrgenommen. Nur wenn wir mit den Leuten ins Gespräch gehen, können wir wirklich behaupten sie zu verstehen.“
Thorsten Rohde sicherte der SPD die Umsetzung einer Fußwegbegradigung an der genannten Stelle zu und versprach zudem eine weitere Prüfung aller anderen Anliegen. Einige davon seien bereits in Bearbeitung, freut er sich. In Zukunft würde er sich wünschen, dass Angebote wie die Bürgersprechstunde mehr in Anspruch genommen würden, um auch außerhalb des Projektes auf Missstände hinzuweisen.
Frederik Burdorf merkte am Ende des Gesprächs positiv gestimmt an „Es gibt zwar immer viel zu tun, aber in vielen Gespräche habe ich die Rückmeldung bekommen, dass die Menschen gerne in Osterholz-Scharmbeck leben“.